Fotografen 04.01.2017 (Archiv)
Sinnlich nackt: Aktfotografie
Den Abschluss unserer Reihe an Rezensionen von Büchern macht ein Tipp, der sowohl ein schwieriges aber beliebtes Genre umfasst, als auch ein gänzlich neues Buch hervorhebt.Es ist gerade erst erschienen und es widmet sich dem Bereich der Aktfotografie in Schwarzweiß. 'Akt' geht eigentlich nicht genau genug auf das Thema ein, der Titel 'Sensual Nude' macht den Inhalt schon genauer fest. Die Anleitung darin gibt auch niemand geringerer als Andreas Jorns, dessen sinnliche Portraits nicht nur klassisch ohne Farbe auskommen, sondern schon abseits des vorliegenden Buches in Bildbänden bekannt wurden. Nun erklärt er seine Methode auch für andere - und garniert das Werk einmal mehr mit sehr viel sehenswertem Material, das alleine schon den Kauf rechtfertigt.
Wir aber haben uns den Aspekt der Anleitung für Fotografen hergenommen, um das Buch aus dem dpunkt-Verlag zu bewerten. Und auch da hat Jorns nicht nur viel Erfahrung, sondern schafft es auch, diese zu vermitteln. Das beginnt bei der Definition seines Spielfeldes, geht über die Arbeit mit dem Modell über ein wenig Technik und Lichtwirkung hin zu Gestaltungsmitteln der Fotografie. Auch Bildbearbeitung und rechtliche Aspekte läßt er nicht aus.
Sensual Nude - Andreas Jorns
Insbesondere spannend fanden wir jedoch den Bereich 'how dunnit' - eine schöne Sammlung von unterschiedlichsten Beispielen samt Anleitung, wie man das Ziel erreichen konnte. All das übrigens mit einer textlichen Leichtigkeit, die den Künstler auch in dieser Disziplin ins beste Licht stellt. Und ist man das Buch durch kann man getrost sagen: Die Sicherheit, sich an eigene Projekte im Sensual Nude-Bereich zu wagen, ist reichlich gegeben. Und so ganz nebenbei auch noch viel Wissen, das nicht nur in diesem Genre hilfreich sein wird. Wer all das auswendig gelernt und inhaliert hat, darf sich das Buch dann als sehenswerten Bildband trotzdem behalten. Die Bilder wirken ja schon alleine und inspirieren selbst ohne Beachtung des lesenswerten Textes!
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