Pressefotograf oder Fotojournalist

Der Pressefotograf ist in der Regel heute selbstständig unterwegs und bringt Bildmaterial von Veranstaltungen und Pressekonferenzen mit. Entweder tut er das aus eigenem Antrieb und verkauft Ergebnisse dann über Agenturen und direkt an Medien (Paparazzis machen das oft so) oder er bekommt den Auftrag vorab von einem Medium, er liefert das Ergebnis dann seiner Tageszeitung als Auftraggeber. Auslastungen sind hier ganz ordentlich, die bezahlten Gelder gering. Heute gehen Pressefotografen schon für 40 Euro auf eine Pressekonferenz und liefern alle Bilder dafür exklusiv ab – er braucht im Monat also sehr viele Aufträge, um überhaupt über die Runden zu kommen...

Journalismus mit dem Apparat

Der Fotojournalist ist eher journalistisch tätig und hat dazu nicht die Feder, sondern den Fotoapparat gewählt. Oft ist er sogar fix angestellt bei einem Medium und macht weniger Aufträge (meist „zwischendurch“ noch klassische Pressefotos dazu), die aber Recherche, Zeit und Einzigartigkeit brauchen. Die besten der Fotos kann man dann jährlich bei den Wettbewerben wiederfinden und unter dem Jahr als Aufhänger großer Geschichten, Titelbildern in Magazinen und ähnlichen Dingen. In der Tier- und Naturfotografie und im Tourismus etwa hat sich eine ganze Mediengattung entwickelt, die fast nur auf Bildern aufbaut (da ist der Text dann „eher“ die Nebensache). Die wenigen Fotojournalisten haben ein anderes Geschäftsmodell als die vielen „normalen“ Pressefotografen, brauchen aber auch mehr Geld für Reisen, Recherchezeiten und auch Ausrüstung und Backup-Technik (man denke etwa an Kriegsreportagen und ähnliche Dinge).

Der neueste Trend ist, dass Pressefotografen auch gleich kurze Texte und ein Video liefern, also multimedial berichten. Seit das Bildmaterial der Leserschaft von der einen Seite und das PR-Material auf der anderen Seite immer mehr wird, müssen sich Pressefotografen durch andere Inhalte ein Alleinstellungsmerkmal suchen.