Haptik statt Digitalem

Auch im Privatbereich ist das so – nach der Hochzeitsreportage, die natürlich „alle Bilder auf Stick“ beinhaltet (man da also kaum überraschen kann) schenkt man dem Brautpaar vielleicht noch eine kleine Leinwand des besten Bildes als Präsent dazu. Oder das kleine Softcover-Fotobuch noch zum großen Album dazu. Diese Gesten werden gerne weiter erzählt und geben so nebenbei noch ganz gute Anreize zum Weiterverschenken – aus dem kleinen Fotobuch werden dann vielleicht auch noch Aufträge für drei weitere, denn die Omas freuen sich immer über solche Präsente.

Ein Kernproblem moderner Fotoverarbeitung ist die Beschränkung auf die digitale Übermittlung. Nicht nur, weil dadurch Folgeaufträge mit den gleichen Bildern weniger werden (früher hat man Abzüge nachbestellt), sondern auch weil der gefühlte Wert sinkt (kopierbar, also leicht multiplizierbar ist) und der haptische Eindruck, der ganz besonders unsere Sinne anspricht, weg ist. Hier entgegen zu wirken und wieder haptische Erlebnisse zu bieten, ist eine gute Strategie.

Es kommt daher nicht selten vor, dass ich Kunden mit Ausdrucken überrasche, manchmal auch gerahmt und bei besonderen Kunden wartet zufälligerweise auch schon mal ein hübsches Poster, „weil ich es mir nicht nehmen ließ, das tolle Ergebnis ausreichend groß zu sehen“. Wenn das stolze Selfie damit als „Antwort“ durch die sozialen Medien geht, hat sich der kleine Mehraufwand im Auftrag schnell gelohnt.

Schon das Aufstellen von Beispielbildern in einer ansprechenden Form im Studio gibt übrigens viele Anregungen für Folgeaufträge. Kunden kommen so auf Ideen und erkennen den Wert des so präsentierten Fotos selbst.

Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!

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