Fotografen 21.06.2012 (Archiv)
Fotografie soll unfrei bleiben
Zuerst war der Vorschlag, die Fotografie zum freien Gewerbe zu machen und damit den internationalen Gegebenheiten anzupassen, am Tisch. Verwässert und zurückgezogen wurde dann der heutigen Aussendung nach ein unfreier Vorschlag für das neue Gesetz.Die bisherige Geschichte wollen wir hier nicht noch einmal ausrollen, dazu verweisen wir auf die bisherigen Artikel:
Endlich Freigabe des Fotografen-Gewerbes?
Freigabe der Fotografie wird verhindert?
Wie sich heute durch Meldungen an die APA herauskristalisiert, deutet sich ein Kuhhandel an, der weit weg vom ursprünglichen Entwurf ist. Und der auch weit weg von der Freiheit für Fotografen ist.
Drei Jahre Pressefotografie (das ist der Gewerbeschein, der nur Firmen als Kunden zuläßt) ist damit Voraussetzung für den Gewerbeschein des Berufsfotografen, der alle Leistungen anbieten darf. Das bedeutet in der Praxis: Drei Jahre Illegalität für jene, die das Gewerbe ausüben wollen und nicht den veralteten Weg über die Ausbildungsschienen in Österreich gehen wollen. Jene, die Fotografie bisher ohne Gewerbeschein zb. als Angestellte für Medien gemacht haben, beginnen in der Zählung auch bei Null - ohne Pressefotografen-Gewerbeschein vorab gibt es nachher keinen 'echten' Gewerbeschein.
Wird der Vorschlag so für das Gesetz vorbereitet, ändert sich in der Realität daher wenig: Fotografie wird in Österreich weiter gegenüber Filmern benachteiligt, aber auch gegenüber Mitbewerber aus dem Ausland (die ja auch bei uns frei anbieten dürfen!). Eine komplizierte Regelung entpuppt sich damit auch noch als schwächend für den Standort und die Branche insgesamt.
Pressefotografen und Interessierte hoffen nun noch auf ein Schlupfloch in der Gesetzgebung: So spricht man davon, dass Pressefotografen auch in den ersten Jahren über Firmen an Endkunden verkaufen können sollen. Stimmt das, wäre das ganze Gesetz ohnehin Unfug, Firmenkonstrukte zur Umgehung der Gewerberichtlinien wären schneller implementiert als das Gesetz selbst.
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