Fotografen 19.04.2012 (Archiv)
Endlich Freigabe des Fotografen-Gewerbes?
Es scheint nun auf Druck der EU endlich zu Bewegung in die heimische Gewerbeordnung zu kommen. Wirtschaftsminister Mitterlehner legt ein neues Gesetz vor, das die Fotografie zum freien Gewerbe werden läßt.Lange hat die Innung versucht, die 'geschützte Werkstätte' für die Berufsfotografen aufrecht zu erhalten. Um Konkurrenz am freien Markt außen vor zu lassen berief man sich auf Argumente aus der Urzeit der Fotografie - etwa die Gefahren der Chemie der Fotolabore. So sollten die wenigen Fotografen ihr Einkommen sichern, passiert ist freilich das Gegenteil: Geschäft wanderte ins Ausland ab, Talente genauso.
Einen Schlussstrich unter die eigenartige Geschichte könnte nun die neue Gewerbeordnung bringen, die durch die 'EU-Harmonisierung' erforderlich wurde. Und da die EU alle Arten von Hemmnissen und schützenden Regularien zugunsten von Wettbewerb und Freiheit aufheben möchte, steht auch der freie Zugang zum Fotografengewerbe im Gesetz, das zur Begutachtung kommt.
Fotograf als freies Gewerbe?
So wird die geplante Änderung angekündigt: 'Entfall der Reglementierung für das Berufsfotografengewerbe, dieses Gewerbe soll in Zukunft als freies Gewerbe angetreten werden können; damit wird auch die aktuelle Unterscheidung zwischen dem Berufsfotografengewerbe und dem - schon gegenwärtigen freien - Pressefotografengewerbe hinfällig werden.'
Gewerbeordnung: Änderungsvorschlag 2012
Die Lobbying-Arbeit, die die Innung im Hintergrund nun leisten dürfte, kann man sich bereits ausmalen: Schließlich hat sie sich bisher schon gewunden so weit es geht, um den Schutz der Gewerbeordnung nur irgendwie aufrecht erhalten zu können. Etwa durch das Deklarieren der Dienstleistung zum Handwerk, das Ausgliedern der Pressefotografie oder eingeschränkte Varianten der Berufserlaubnis.
Geht das Gesetz wie geplant durch, wird das Spiel nun aber ein Ende haben. Profitieren werden davon alle, auch die bisherigen Berufsfotografen und die Innung. Letztere wird an Mitgliedern geradezu explodieren können, Berufsfotografen hingegen werden den aufgrund der 'Untergrund-Tätigkeit' extrem billigen Mitbewerb von bisherigen Hobby-Knipsern nicht mehr bewältigen müssen - diese können nun offiziell und angemessen kalkulieren und anbieten. Eine Steigerung an Attraktivität, Qualität und Wert der Branche dürfte die Folge sein - sofern das Gesetz im Parlament nicht erneut verwässert wird.
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